Jeder Notfall ist anders. Trotzdem gibt es vier Grundregeln, die immer wichtig sind.
Bei Vergiftungsverdacht müssen Temperatur, Schleimhäute, Puls und Pupillenreaktion überprüft werden. Hast du den Hund beim Fressen einer giftigen Substanz erwischt, solltest du folgende Informationen erfassen:
- Was wurde gefressen
- Wie viel wurde gefressen
- Wann wurde die Substanz gefressen
Nimm vorhandene Reste zum Tierarzt mit. Dies gilt auch dann, wenn der Hund nur mit der Haut oder über die Atemwege Giftkontakt hatte.
Hat der Hund ohne dein Wissen Gift aufgenommen, kannst du nur durch sein verändertes Verhalten aufmerksam werden. Je nach Giftart und –menge können folgende Symptome auftreten:
- starkes Speicheln
- Erbrechen
- schwankender Gang
- Durchfall
- Kreislaufversagen (Zusammenbruch)
Wichtig bei Vergiftungen: Den Hund nur unter tierärztlicher Anweisung zum Erbrechen bringen (besonders bei ätzenden Lösungen). Bei Augenreizungen und Hautverätzungen nur mit Wasser spülen und dann abdecken bis zur Versorgung durch den Tierarzt.
Vor dem Transport in die Tierarztpraxis bzw. dem Eintreffen des Tierarztes:
Kreislaufversagen infolge Überhitzung. Besonders gefährdet sind kurzhaarige Rassen. Der Temperaturausgleich durch Hecheln reicht nicht mehr aus. Die Körpertemperatur steigt durch den Hitzestau bis auf 42 ° C an.
Symptome:
- schnelles Hecheln
- rasender Herzschlag
- Mattigkeit
- evtl. Krämpfe, Bewusstlosigkeit
Hund sofort in den Schatten bringen und langsam abkühlen (nasse Tücher, fließ-
endes Wasser). Immer an den Pfoten beginnen und langsam in Richtung Herz
ausdehnen.
Niemals das ganze Tier mit Wasser überschütten (kann Schock auslösen).
Der Magen dreht sich um seine Längsachse, sodass Speiseröhre und Zwölffingerdarm verschlossen werden. Dadurch bläht sich der Magen rasch mit Gasen auf, drückt gegen das Zwerchfell und behindert das Herz. Es besteht akute Lebensgefahr!
Symptome:
- schnelles Aufblähen des Bauches
- Brechversuche ohne Entleerung von Mageninhalt
- Atembeschwerden
- Herz-Kreislauf-Versagen
Bei geringstem Verdacht umgehend den Tierarzt verständigen und den Hund ohne Zeitverlust in die Praxis transportieren. In dieser Notfallsituation ist Schnelligkeit lebensrettend. Ist der Hund erst einmal bewusstlos, sind die Überlebenschancen gering.
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